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C O U R S E L E C T U R E Expansion des Reiches: Sachsen und Awaren Notes taken on October 27, 2016 by Edward Tanguay |
Expansionspolitik: Sachsen und Awaren
hier hatte Karl mit den heidnischen Gegnern an der Grenze des Reiches zu tun
bei der Motiven mischen sich Expansions- und Missionsgedanken
772: schon ein Jahr nach Beginn der Alleinherrschaft
unter den vielen Kriegen Karls, dieser Krieg war der härteste und der längste
die Entfernung zu wichtigen Zentren des Reiches wie Köln waren gering
dies führte zu der Gründung Achens als militärischer Stützpunkt
die fehlende innere Organisation der Sachsen machte es schwer diesen Gegner zu fassen
die Sachsen bildeten an dem losen Stamm aus zahlreichen, weitgehend Einzelverbinden
anders bei den Langobarten und den Bayern gab es keine Zentren, keine Strukturen, keine Führungselite
die Einzelaktionen der ersten Jahre brachten nichts
wenn ein Stamm unterworfen wurde, musste sich der nächste Stamm nicht gebunden fühlen
nach jedem Erfolg fanden neue Aufstände statt
die Sachsen hatten dabei schnell den Ruf prinzipiell halsstarrig, eidbrüchig und treulos zu sein
das verschärfte den Konflikt und führte zu Gewaltsexzessen
Zerstörung des sächsischen Heiligtums Irminsul
Verträge, Eide, Geiselstellungen waren nicht von Dauer
neben militärischen Aktionen wurden Missionen betrieben
Massentaufen, meist unter Zwang, standen am Anfang
das Christentum wurde mit einer Radikalität verbreitet
Capitulatio de partibus Saxoniae
war ein 782 von Karl dem Großen erlassener Gesetzestext
diente der Zwangschristianisierung der soeben unterworfenen Sachsen und damit der Festigung der fränkischen Macht
die hierfür erlassenen Bestimmungen zeichneten sich durch äußerste Härte aus
davon enden 11 mit den Worten "er soll sterben"
mit der Todesstrafe wurde belegt
wer eine Kirche beraubte
wer die Fastenzeit nicht einhielt
wer seine Toten nach heidnischen Brauch bestattete
wer gegen Christen konspirierte
für die Sachsen sollte es nur eine Wahl geben: Taufe oder Tod
alle Stammesversammlungen wurden verboten außer jenen im Auftrag Karls
trotzdem waren die Sachen so nicht niederzuhalten
ständig brachen neue Aufstände los
selbst Strafaktionen wie das berühmte Blutbad von Verden blieb ohne Wirkung
im Jahr 782 fand im Raum Verden die Unterwerfung der Sachsen im Verlauf der Sachsenkriege durch Karl den Großen einen grausamen Höhepunkt
angeblich 4500 Bewohner der damals dünnbesiedelten Region wurden hingerichtet
nachdem sie sich geweigert hatten, sich dem Frankenkönig Karl zu unterwerfen und den christlichen Glauben anzunehmen
Widukind hat jahrelang den Widerstand koordiniert
es sollte als ein freiwilliger Übertritt zum Christentum inszeniert werden
in der Hoffnung, dass der Rest der Sachsen folgen würden
erst gegen Ende des 8. Jahrhunderts wurde es ruhiger
797: Karl konnnte in Aachen ein neues Gesetz über die Sachsen erlassen: das Capitulare Saxonicum
er ließ die Fortschritte der Integration erkennen
eine Abkehr von den Zwangsmaßnahmen
Sachsen steht unter fränkischer Herrschaft
Sachsen können aber auch königliche Amtsleute werden sofern sie sich loyal verhalten
in allen Rechtsgelegenheiten wurden die Sachsen nun den anderen Völkern des Reiches sogar gleichgestellt
802: die Sachsen erhielten ihr eigenes Stammesrecht
das erfolgreiche Mittel der Integration Sachsens
war letztlich nicht das Schwert oder die Zwangstaufe
es war eine Missionsanstrengung, die mehr wollte als nur unfreiwillige Bekenntnischristen
die Gelehrten haben immer vom das brutalen Durchsetzen abgeraten
Alkuin appellierte häufig an die Milde zu der ein christlicher König verpflichtet ist
zur Absicherung der Mission wurde Sachsen mit königlichen Strukturen durchzogen
das Bistum Bremen wurde durch einen angelsächsischen Missionar gegründet
das Bistum Münster wurde durch einen in York ausgebildeter Friesen gegründet
die Missionslasten wurde strategisch verteilt
Klostergrundungen wie Herford und Corvey
um 800 war das meiste geschafft: Sachsen war durchgehend christianisiert
Klöster sorgt für den Unterbau, produzierten Handschriften, und bildete Kleriker aus
eine friedliche Integration Sachsens ins Reich
der Preis für die Integration Sachsens war aber hoch
für die Grundausstattung jedes Klosters und Bistums
gut ausgebildete Kleriker standen nicht unbegrenzt zur Verfügung
ein schlechter Ausbildungsstand der Priester
Krieg führte Karl im Donauraum
791 schlug ein Feldzug fehl
Karl hat diesen Kampf persönlich angeführt
Karls Sohn Pepin war beteiligt
Kanal zwischen Rhein und Donau
z.B. Regensburg an der Grenze und Salzburg
vorwiegend von Salzburg aus koordiniert
Karls Herrschaft hat in den Jahren gewaltig an Dimensionen zugelegt